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Von Standbildern vor Originalen
zu eigenen originellen Bildern
Die Schülerinnen und Schüler der 9R erkundeten in einer „Museumsrallye“ die großformatigen, farbenfrohen und sehr realistisch gemalten Bilder von Anke Doberauer. Anke Doberauer ist eine zeitgenössische Künstlerin und hat ihre Bilder von Oktober 2009 bis Januar 2010 im Gießener Rathaus in der Kunsthalle ausgestellt.
Vor dem 8,60 m langen und 2 m hohen Bild „Sunset“ haben sich jeweils zwei oder drei Schülerinnen zwischen die gemalten lebensgroßen Personen gestellt und Gesten nachgestellt, die zu den vorhandenen Personen passen sollten. Diese Posen wurden teils von den Schülerinnen und Schülern selbst, teils von Frau Mühlig-Henne fotografiert. Auf dem Foto sollte nicht mehr zu erkennen sein, wer original gemalt wurde und wer sich „life“ dazu gestellt hat.
In der Theatersprache nennt man solche „eingefrorenen“ Posen Standbilder.
Von diesen Fotos fertigte die Kunstpädagogin B. Mühlig-Henne Vergrößerungen im Format 13 x 18 cm an. Dieses Format lässt sich qualitativ ansprechend auf 260 - 330 % als Schwarz-Weiß-Kopie vergrößern ( DIN A3 ). Diese Schwarz-Weiß-Kopien bearbeiteten die Schülerinnen im Collage-Verfahren weiter.
Zunächst malten die Schüler/-innen den „Sunset“ großformatig in Acryl auf festes Zeichenpapier ( 160 g ). Man beginnt mit der hellsten Farbe weiß-gelb und hört nach links und rechts mit violett oder grün auf. Die Maltechnik ist „nass in nass“. Verwendet werden breite weiche Borstenpinsel. Nachdem der Untergrund getrocknet ist, können die exakt ausgeschnittenen Personen, die mit guten Buntstiften coloriert wurden mit einem Klebestift aufgeklebt werden.
Nun wird mit einem Bleistift das Geländer so eingezeichnet, dass zum Beispiel die Hände darauf liegen und die Füße unten davor stehen also etwas unterhalb der Linie positioniert werden. Anschließend wird das Geländer mit silbernem, goldenem oder weißem Gel-Stift überzeichnet.
Die Methode der Collage kann jedem ein gelungenes Ergebnis sichern. Dafür sind allerdings sorgfältiges Arbeiten, Ausdauer und Durchhaltevermögen notwendig.
Die Bilder, „Die Badenden“ ( 300 cm x 620 cm ), aus dem Jahr 2006 - 2009 und
„RGB“ ( 210 cm x 195 cm ) aus dem Jahr 2009 wurden auch von einigen Schülern ausgewählt. Die Methode änderte sich dabei nicht, nur der Hintergrund wurde entsprechend der Vorlage gemalt.
Beim Bild „Pellets“ hatten zwei Schüler die Idee, für das Foto nach ihnen zu greifen. Sie malten die Pellets separat und klebten sie mit Abstandhaltern auf das zuvor gemalte Bild. So entstand sehr plastisch der Eindruck, die Schüler würden nach Ihnen greifen.
Die meisten Jugendlichen haben bei dieser Aufgabe soviel technische Sicherheit erlangt, dass sie anschließend Landschaften nach Postkarten großformatig in Acryl malen konnten.
Die Arbeitszeit für die Bilder zur Ausstellung betrug zwischen 12 und 16 Stunden. Für die Landschaftsbilder wurden 8 - 12 Stunden benötigt.
In der Kunsthalle im Rathaus Gießen konnten die Schülerinnen und Schüler sehr unkompliziert arbeiten, da es in Absprache mit dem Aufsichtspersonal individuelle Besuchszeiten gibt. Zudem ist der Eintritt frei und das Fotografieren erlaubt. Den meisten Jugendlichen haben die großformatigen Bilder sehr gefallen und zum eigenen Arbeiten motiviert.
Mir als Lehrerin hat der Arbeitsprozess bei allen Jugendlichen gefallen und ich habe ihn mit Spannung bis zu den Ergebnissen gerne begleitet. Die Bilder sind nicht nur auf dieser Homepage sondern auch in einer Dauerausstellung im Klassenraum der jetzigen 10 R sowie teilweise im Flur vor dem Sekretariat zu bewundern.
B. Mühlig-Henne